Köhlerschildkröte (Chelonoidis carbonaria)

Die Köhlerschildkröte und die Haustierhaltung

Die Köhlerschildkröte, in Amerika auch treffenderweise Rotfußschildkröte, ist in unseren Gärten und Terrarien ein oft geladener Gast. Gerade die Köhlerschildkröte ist aufgrund ihrer Schönheit und ihrer angenehmen Wesensart sehr beliebt bei den Reptilienfans. Daher wird diese Schildkröte regelmäßig für den Heimtiermarkt aus Amerika importiert. In Europa und in dem südlichen Bereichen der USA wird die Köhlerschildkröte oft als Haustier gehalten.

Äußerliche Merkmale

Diese Schildkrötenart ist mit bis zu ca. 50 cm sehr groß und erreicht ein Gewicht von bis zu 20 kg. Das gilt für die männlichen Exemplare, die weibliche Köhlerschildkröte wird bis ca. 35 cm groß. Die Grundfarbe des Carapax – des Rückenpanzers – ist vorwiegend schwarz, das gilt auch für den Kopf, Hals und die Gliedmaßen. Aber die Köhlerschildkröte ist an den Gliedmaßen mit gelben, orangenen oder roten Flecken gezeichnet, die auch der Schildkröte im Englischen, Red-Foot Tortoise, den Namen gegeben hat. Die nah verwandte Waldschildkröte lässt sich durch diese Zeichnen an den Gliedmaßen, die unterschiedlich groß und gefärbt sein können, nicht ausschließlich unterscheiden. Doch die Köhlerschildkröte hat einen hoch aufgewölbten Rückenpanzer, der bei älteren Männchen zum Teil rechteckig bis tailliert ist. Die einzelnen Schilde, auch Areolen genannt, haben auffällig gelbe Zentren. Dazu kommen noch der staksige Gang und die hohen Beine, die der Köhlerschildkröte in ihrer natürlichen Umgebung die Fortbewegung in Sumpfgebieten erleichtert.

Haustierhaltung

Aufgrund der eigenen Größe braucht die Köhlerschildkröten schon einen angepassten Lebensraum. Das gilt für Terrarien und auch für Freilandgehege, die ca. 25 qm betragen sollten. Wie bei allen Landschildkröten besteht die optimale Haltung aus zwei Elementen. Ein beheizbares Gewächshaus, auch Frühbeet genannt und einem Lebensraum, der aufgrund der Größe der Tiere nicht zu klein sein darf. Für das Frühbeet werden Wärmelampen gebraucht und es sollte beheizbar sein. Die Temperatur sollte niemals unter die 20 Grad fallen. Mit speziellen Wärmelampen erzeugt man höhere Temperaturen, denn die Schildkröten bevorzugen eine Temperatur von 24 bis 32 Grad Celsius. Das Gelände sollte verschieden bepflanzt sein und der Sonne nicht den ganzen Tag ausgesetzt sein. Die Köhlerschildkröte möchte, wie auch andere Landschildkröten auch durchaus ein schattiges Plätzchen im Freigehege aufsuchen. Da die Köhlerschildkröte aus einem tropischen Klima kommt, sollte das Gehege auch aus diesem Grunde bepflanzt werden. Denn mit den Pflanzen und einer Wasserschale sorgt man am besten für hohe Luftfeuchtigkeit.

Geschlechtsreife

Die Köhlerschildkröten sollten am besten, wie die meisten Schildkröten nicht alleine gehalten werden. Auch sollte man keine zwei Männchen zusammen in ein Gehege halten, da es sonst zu Revierkämpfen kommen kann. Die Geschlechtsreife tritt zwischen dem 8. und dem 12. Lebensjahr ein. Wenn eine Paarung erfolgt ist, legt die Schildkröte bis zu 15 Eier ins Gelege. Die Schlupfzeit hängt sicherlich auch von der Umgebungstemperatur ab und geschlüpft wird nach 100 bis 150 Tagen.

Ernährung

Die Köhlerschildkröte sollte auf jeden Fall möglichst das Futter bekommen, was sie in freier Wildbahn auch bekommt. Das heißt zum Beispiel viele frische Kräuter (Löwenzahn, Spitzwegerich, Klee usw.), Heu sollte auch gefüttert werden. Auch ein wenig Gemüse ab und zu. Im Freigehege fressen die Köhlerschildkröten auch Schnecken und Aas.

Lebenserwartung

Eine Köhlerschildkröte kann bei artgerechter Haltung über 100 Jahre alt werden, dies sollte man bei der Anschaffung auch berücksichtigen.

Generell

Schildkröten werden gerne einmal hochgenommen und mitgetragen – dies sollte man unbedingt vermeiden, da das ein großer Stressfaktor für die Schildkröte bedeutet.