Tiere aus gemäßigten Zonen benötigen die Winterruhe, damit sie den Winter überleben können. In der kalten Jahreszeit gibt kaum Futterangebot und die Sonne scheint nur sehr selten. Da sich Schildkröten an der Sonne erwärmen, würden sie sonst im Winter erfrieren. Deshalb verfallen sie in eine Winterstarre. Während der Starre werden die Herzfrequenz, die Atmung, die Bewegung und der Stoffwechsel herunter gefahren. Für die ausreichende Versorgung haben sie Fettreserven angesammelt, sodass sie gut durch den Winter kommen. Es ist wichtig für Schildkröten in die Winterruhe zugehen. Zum Erhalt der Fruchtbarkeit ist sie unumgänglich. Sie sollte ca. von Oktober bis Ende März andauern. Für junge Schildkröten braucht die Winterruhe noch nicht so lange zu sein.
1-2 Monate reichen schon meist aus. Mit jedem Lebensalter kann man die Winterruhe steigern. Wenn eine Schildkröte krank ist, sollte man sie nicht in die Winterruhe schicken, sondern erst die Erkrankung heilen und anschließend erst die Winterruhe einleiten.
Im Oktober lässt die Aktivität der Schildkröte nach. Sie frisst nicht mehr so viel und bewegt sich langsamer. Meist verstecken sie sich auch in einem Unterschlupf oder vergraben den Kopf in der Erde. Genau jetzt muss man handeln und die Schildkröte für die Winterstarre vorbereiten.Folgende Regeln sind sinnvoll einzuhalten:
Ca. im September sollten Sie einen Gesundheits-Check beim Tierarzt durchführen lassen
Im Terrarium sollten Sie die Beleuchtung und die Wärmequellen ausschalten und die Zimmertemperatur auf unter 18 Grad Celsius regeln.
WICHTIG!
Wenn die Schildkröte ca. 8 – 10 Tage nach dieser Prozedur nicht zur Ruhe kommt, ist sie wahrscheinlich krank und man sollte dies überprüfen lassen.
Wie überwintere ich die Schildkröte am besten?
Bevor man die Schildkröte in eine geeignete Kiste setzt, muss sie gewogen werden. Dies notieren Sie sich, damit Sie eine bessere Kontrolle haben.
Während der Winterruhe sollten Sie die Schildkröte alle 5 – 6 Wochen wiegen und kontrollieren. Hat sie zu viel Gewicht verloren, müssen Sie die Winterruhe sofort unterbrechen und die Schildkröte untersuchen lassen. 10 % Gewichtsverlust bei erwachsenen Tieren und 15 % Gewichtsverlust bei jungen Tieren ist völlig normal.
Die Überwinterungskiste
Die Kiste sollte ca. 60x40x40 cm groß sein. Dabei muss sie aus einem festen Material bestehen. Im Deckel sollten Löcher oder Ritzen sein, damit die Schildkröten genug Luft bekommen. Oder Sie verwenden keinen Deckel und füllen die Kiste ausreichend mit Laub oder Heu. Diese Kisten kann man sehr gut bei Amazon bestellen. Auch Ikea hat eine große Auswahl an solchen Boxen.
Der Boden der Kiste sollte mit Substrat oder anderem Material, der für Schildkröten geeignet ist, ca. 10 cm gefüllt sein. Oben drauf kommt dann das Laub oder Heu.
Die Raumtemperatur:
Die ideale Raumtemperatur sollte bei +5 Grad bis +8 Grad Celsius schwanken.
WICHTIG! Während der Winterruhe darf die Schildkröte nicht gefüttert werden.
Das Erwachen nach dem Winterschlaf
Nach ca. 3 – 4 Monaten Winterruhe erwacht die Schildkröte automatisch oder wenn nicht, holen Sie sie aus der Kiste. Zunächst sollte sie separat von den anderen Schildkröten getrennt bleiben. Sie können sie auch noch in der Kiste lassen und nur die Kiste in einen wärmeren Raum stellen. Die Raum- bzw. Terrariumtemperatur sollte 20 bis 22 Grad Celsius betragen. Sobald die Schildkröte sich bewegt und erwacht ist, folgen die nächsten Schritte: -Das Tier muss wieder gebadet werden. Wassertemperatur ca. 24 bis 26 Grad Celsius. Dabei wird sie sehr viel Wasser trinken. Wenn die Schildkröte dies getan hat, setzen sie wieder in das Terrarium oder die Kiste,
und schalten Sie die Beleuchtung – wie gewöhnlich – an. Danach sollten Sie der Schildkröte genügend frisches Futter anbieten. Es kann sein, dass sie in den ersten Tagen wenig bis gar nichts frisst. Das ist ein normales Zeichen.
Überwintern im Freiland
Wenn der eigene Keller nicht genug abkühlt, kann man die Schildkröte auch im Garten überwintern lassen. Dazu versenkt man die Überwinterungskiste einfach in der Erde.
Zur Sicherheit sollte man Stroh oder Laub bis zu einen halben Meter drüberstreuen, sodass der Frost nicht bis zur Schildkröte vordringt. Zur Sicherung vor Ratten oder anderen Tieren müssen Sie einen enggeflochtenem Maschendrahtzaun über die Kiste, vor dem Versenken, binden.
Überwintern im Kühlschrank
Eine andere Alternative ist das Überwintern im Kühlschrank. Dazu befolgen Sie die Anweisungen wie bei der Überwinterung im Keller. Der Kühlschrank sollte groß genug für die Kisten sein. Außerdem sollte er nicht für die Kühlung von Lebensmittel oder dergleichen verwendet werden. Die Kisten mit den einzelnen Schildkröten stellen Sie hinein. Dabei sollten Sie beachten, dass die Kisten nicht an die Rückwand des Kühlschranks anstoßen, da die Rückwand meist zu kalt ist. Die Kühlschranktür schließen einfach. Einmal am Tag muss der Kühlschrank geöffnet werden, damit genügend Luft hinein fließen kann. Ansonsten sollte er sowenig wie möglich geöffnet werden, damit die Schildkröten in Ruhe ihren Winterschlaf vollziehen können. Die Temperatur sollte zwischen 4 Grad und 7 Grad Celsius liegen.
WICHTIG
1. Das Tier muss wieder gebadet werden. Wassertemperatur ca. 24 bis 26 Grad Celsius. Dabei wird sie sehr viel Wasser trinken. Wenn die Schildkröte dies getan hat, setzen sie wieder in das Terrarium oder die Kiste. Und schalten Sie die Beleuchtung – wie gewöhnlich – an.
2. Danach sollten Sie der Schildkröte genügend frisches Futter anbieten. Es kann sein, dass sie in der ersten Woche wenig bis gar nichts frisst. Das ist ein normales Zeichen.